1. Berücksichtigung der Lernausgangslagen (Diagnostik)
Zur Gestaltung optimaler Lernbedingungen für Kinder und Jugendliche mit Sprachbeeinträchtigungen bedarf es einer kompetenten Diagnostik, die deren sprachliche Ausgangsbedingungen analysiert und Lernangebote für die betroffenen Schüler:innen auf diesem Hintergrund modifiziert.
Sprachtragende Funktionen
- auditive Verarbeitung und Wahrnehmung
- auditive Merkfähigkeit
- auditive Aufmerksamkeit
- phonologische Bewusstheit
- motorische Voraussetzungen
Mündliche Sprache
- Sprachverstehen
- Sprachproduktion (Aussprache, Wortschatz, Grammatik, Pragmatik, Kommunikation)
Schriftliche Sprache
- Lesefertigkeit
- Leseverstehen
- Rechtschreiben
- Textproduktion
Psychosozialer Kontext
- biografische Besonderheiten
- mehrsprachiger Kontext bzw. Erst- und Zweitsprache
- Lernbedingungen vor Ort

Erhebungen der sprachlichen Lernvoraussetzungen können durch Beobachtungen und/oder durch standardisierte Verfahren erfolgen. Es ist dabei wichtig, die sprachliche Entwicklung zu dokumentieren und die Lernumgebung entsprechend fördernd und fordernd zu gestalten. Für die Arbeit im Unterricht ist es notwendig, die diagnostischen Erhebungen und daraus abgeleitete Maßnahmen zur Reduzierung von Lernschwierigkeiten in einem Förderplan zu beschreiben. Dieser Förderplan sollte allen in der Klasse tätigen Kolleg:innen als Planungsgrundlage zur Verfügung stehen und mindestens einmal im Schulhalbjahr aktualisiert werden.
Weiterführende Literatur/Links
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