erstellt von: Monika Keicher

W-w-wer hat schon Angst im Dunkeln

Angaben zum Buch

Buchtitel: W-w-wer hat schon Angst im Dunkeln?

Autor: M. Christina Butler, Jane Chapman

Verlag: Löwe

ISBN: 978-3-7855-6428-8

Inhalt: Filippo Frosch ist glücklich, denn endlich ist es Frühling und er kann zurück in seinen Teich. Unterwegs trifft er seine Freunde und merkt gar nicht, dass es Abend geworden ist. Schnell leiht sich Filippo eine Laterne und hopst durch die Dunkelheit. Der Wind heult und im Wald ist ihm die Dunkelheit unheimlich. Gerade will Filippo in seinen Teich springen, als plötzlich ein riesiges schwarzes Teichmonster aus dem Schilf auftaucht und nach ihm greift. Filippo rennt zurück zu seinen Freunden und holt den Igel, um ihm das Monster zu zeigen. Der Igel kommt mit und sie sehen ein Monster, das noch groeßer und gefährlicher geworden ist. Auf dem Rückweg treffen sie den Hasen, der ihnen nicht glaubt und sie noch einmal zum Teich begleitet. Und wieder taucht ein Monster auf, das noch einmal größer und gefährlicher erscheint. Die Freunde rennen zurueck und treffen den Dachs, der das Monster nun auch sehen möchte. Am Teich angekommen bläst der Wind die Laternen aus und die Freunde warten gespannt im Dunkeln auf das Monster. Endlich erreicht auch die kleine Maus mit ihrer Laterne den Teich und schon winkt der kleine Schatten aus dem Schilf ihnen zu. Erst jetzt bemerken die Freunde, dass es kein Monster gibt, sondern sie sich vor ihrem eigenen Schatten gefürchtet haben.

Gehalt: Kinder sind häufig im Dunkeln unsicher und vor allem draußen sehen sie schnell unheimliche Monster und haben Angst. Das Bilderbuch erzählt auf liebevolle Weise die Geschichte von Freunden, die sich vor einem Monster am Teich fürchten und erst am Ende bemerken, dass es ihr eigener Schatten war. Die Geschichte hilft den Kindern, genau Hinzuschauen und festzustellen, dass auch in der Dunkelheit alles harmlos und normal ist.


Beschreibung

Formale und inhaltliche Kriterien

12 bunte Doppelseiten, dunkle Farben, wenig detailgetreue Zeichnungen, Tiere stilisiert, 3 – 11 Zeilen Text pro Seite, viel wörtliche Rede

Zielgruppe: Grundschulstufe

Lebensweltbezug: Kinder haben häufig Angst im Dunkeln und fürchten sich vor den Schatten, die gerade im Wind noch unheimlicher wirken. Viele Kinder werden schon die Erfahrung gemacht haben, dass sich hinter einem Monster jedoch ein normaler Gegenstand verborgen hat. Das Gefühl der Angst im Dunkeln und das Finden von Monstern kennen also die meisten Kinder der Altersstufe.


Allgemeine Förderziele

Kognition: Das Buch zeigt vereinfachte Darstellungen von Tieren und Gegebenheiten und ist dadurch sehr deutlich. Das Thema ist kindgerecht gewählt und der Schluss ist gut verständlich, v. a. wenn er durch eigene Experimente unterstützt wird. Es können Vermutungen über den Fortgang der Geschichte angestellt werden.

Sensorik: Die Bilder sind sehr dunkel gehalten und erfordern deshalb ein genaues Hinschauen. Das Dalli-Klick-Verfahren und eine Lupe helfen bei der Fokussierung. Die Tiere der Geschichte kann man über Geräusche oder die Bewegungen erarbeiten und sichern. Die Laterne kann man ebenso wie Tierfiguren ertasten lassen.

Motorik: Die Fortbewegungsarten der Tiere koennen zur Auflockerung eingebaut werden, z. B. wenn die Tiere sich erschrocken haben und wieder zurück laufen. Weiterhin können die SchülerInnen selbst mit einer Lichtquelle und ihren Fingern oder Materialien Monsterschatten darstellen und hierbei ihre Feinmotorik schulen.

Emotion/Sozialverhalten: Die Freunde nehmen sich gegenseitig ernst und lachen sich nicht aus. Vielmehr unterstützen sie sich gegenseitig und stehen einander in der unheimlichen Situation bei. Diesen Aspekt kann man herausarbeiten und auf Situationen aus dem Leben der Kinder übertragen.

Kreativität: Die SchülerInnen können kreativ tätig werden, indem sie eigene Schatten entwerfen, auf ein Blatt zeichnen und z. B. Namen dazu finden.


Sprachliche Förderziele

Phonetik/Phonologie (Aussprache): Klatschen schwieriger Wörter zur besseren Verankerung, Handzeichen für bestimmte Laute zur Betonung

Syntax/Morphologie (Grammatik): Vermutungen („Ich glaube, dass ...“), Subjekt-Verb-Kongruenz, Evozierung der Akkusativmarkierung („Wen mag der Frosch?“ „Wen holt der Frosch?“ „Wen sehen die Freunde?“ usw.), Nebensatzkonstruktion mit weil („Der Frosch hat Angst, weil ....“, „Er rennt schnell, weil ...“ Die Maus ist langsam, weil ...“ usw.),  Artikel, weitere Zielstrukturen sind leicht je nach Entwicklungsstand und Förderzielen einzubauen

Semantik/Lexikon (Wortschatz): Wortschatzerweiterung in vielen Bereichen: Tiere (Frosch, Igel, Dachs, Maus, Hase), Teichumgebung (Wasser, Schilf, Ufer), Schatten/Dunkelheit, Gefühle (Freude, Angst, Zusammenhalt, Überraschung)

Pragmatik (Kommunikation): Die SchülerInnen können Vermutungen darüber anstellen, was für ein Monster im Schilf lebt. Durch Wort- oder Bildkarten kann eine zwingende Kommunikationssituation hergestellt werden.

Schriftspracherwerb (Lesen/Schreiben): Im ersten Teilziel lernen die SchülerInnen nur das erste Bild vom Monster kennen. Sie überlegen sich in Gruppenarbeit,  wie die Geschichte weitergehen könnte und schreiben ihre Ideen auf.

Die Geschichte kann in einer Folgestunde aufgeschrieben werden. Als Hilfe in den unteren Jahrgangsstufen werden einzelne Wörter an der Tafel notiert und die Sätze vorbesprochen. Die älteren Kinder können die Geschichte selbständig verschriften. Ein kleines Heft mit Bildern und Zeilen steigert die Motivation und ist einfach und schnell herzustellen.

Um das Lesen zu fördern, kann man den Text der Geschichte für die jeweilige Klassenstufe aufbereiten, d. h. an den Entwicklungsstand der SchülerInnen anpassen. Dafuer eignet sich ein kleines Buch mit Bildern ebenso wie Arbeitsblätter mit Bildern und Text. Im Verlauf der Unterrichtsstunde kann man kleinere Lesephasen einlegen und z. B. die Ergebnisse der Gruppenarbeit vorlesen.


Umsetzungsideen und Materialien

Ziele

Grobziele: Deutsch: Einander erzählen und einander zuhören / Sich und andere informieren / Texte vorbereiten

Teilziele:

Teilziel 1: Die SchülerInnen sollen die Bildergeschichte kennen lernen, die Gefühle des Frosches erkennen und und den Fortgang der Geschichte aufschreiben können.
Sicherung: Die SchülerInnen erzählen Abschnitte der Geschichte in Teilzusammenfassungen immanent nach und verbalisieren hierbei die Gefühle von Emma.

Teilziel 2: Die SchülerInnen sollen das Ende der Geschichte kennenlernen und den Gehalt erschließen und verbalisieren können.
Sicherung: Die SchülerInnen erzählen Abschnitte der Geschichte in Teilzusammenfassungen immanent nach, betrachten das letzte Bild und verbalisieren den Gehalt.


Stundenverlauf:


Sequenz: Das Bilderbuch kann als Einleitung im Sachunterricht für das Thema 1.6.2 Tag und Nacht (Mit Licht und Schatten Erfahrungen sammeln) verwendet werden. In einer Folgestunde können die SchülerInnen mit Hilfe von Lichtquellen und Materialien versuchen, Monster darzustellen und diese aufzumalen. Am Ende kann verglichen werden, wer das unheimlichste Ungeheuer gefunden hat.

Ideen: Wie bereits angesprochen können die SchülerInnen eigene Monster mit Hilfe einer Lichtquelle entwerfen. Weiterhin kann man im Winter frühs im Dunkeln draußen Schatten beobachten.


Literatur

Butler, M. Ch./Chapman, J.: W-w-wer hat schon Angst im Dunkeln? Bindlach 2008

Lehrplan für die bayerische Grundschule, München 2000

Lehrplan für die bayerische Grundschulstufe mit Förderschwerpunkt Sprache. Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus. München 2001